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Kaninchenhaltung – Kaninchen artgerecht in der Wohnung halten

Die richtige Kaninchenhaltung - Teil 1

Wie auch bei anderen Tierarten, bedeutet Kaninchenhaltung eine große Verantwortung. Somit ist es unsere Pflicht den Tieren ein artgerechtes Leben zu ermöglichen. Kaninchen sind aufgeweckte und sehr neugierige Tiere, die eine Lebenserwartung von 8 - 10 Jahren haben. Eine durchgehende Pflege und Betreuung muss daher über Jahre hinweg gewährleistet sein.


 


Einzel- oder Paarhaltung?


Damit Kaninchen sich wohlfühlen, brauchen sie mindestens einen Artgenossen an ihrer Seite. Auch Wildkaninchen leben in der freien Natur in großen Kolonien zusammen, sie sind daher äußerst gesellige Tiere. Gegenseitiges Putzen oder Körperkontakt mit den Artgenossen kann der Mensch nicht ersetzen, selbst wenn er sich viel mit dem Tier beschäftigt.

Auch ist davon abzuraten, ein Kaninchen zusammen mit einem Meerschweinchen zu halten. Diese beiden Tierarten haben verschiedene Bedürfnisse und Verhaltensweisen. Kaninchen kommunizieren vorwiegend durch ihre Körpersprache und warnen zum Beispiel durch Klopfgeräusche mit den Hinterläufen ihre Artgenossen vor der Gefahr eines Raubtieres. Meerschweinchen dagegen verständigen sich mit Lautäußerungen die Kaninchen nicht verstehen können und als unangenehm empfinden.

Auch meiden Meerschweinchen den Körperkontakt, während Kaninchen gerne mit ihren Artgenossen eng aneinander gekuschelt neben- und übereinander schlafen.




Der Umgang mit Kaninchen


Kaninchen sind Fluchttiere und keine Kuscheltiere!
Daher ist es ihnen unangenehm, wenn sie auf den Arm genommen werden und von oben gegriffen werden. Dies empfinden sie als akute Gefahr.


Trotzdem sollten die Tiere lernen Vertrauen zu ihrem Halter aufzubauen und sich hochheben zu lassen, so ist ein stressfreies Handling möglich um das Tier z.B. in eine Transportbox zu setzen, ihm die Krallen zu schneiden oder im Notfall Medikamente einzugeben.


Niemals sollte man das Kaninchen frei hängend am Nackenfell oder gar an den Ohren greifen, durch Abwehrbewegungen kann es so zu ernsten Verletzungen kommen!


Am besten umgreift man den Brustkorb des Tieres mit einer Hand leicht von unten und stützt das Hinterteil und die Hinterläufe mit der freien Hand.




Wie viel Platz braucht ein Kaninchen?


Die handelsüblichen Kaninchenkäfige sind nicht im Geringsten Artgerecht. Abgesehen davon hat das Kaninchen keine ausreichende Bewegung und kann sich nicht richtig austoben. So kann es zu Aggressionen, Verhaltensstörungen und Fettleibigkeit kommen.

Kaninchen sind meist bei Dämmerung und in der Nacht aktiv. Um ihren Bewegungsdrang gerecht zu werden, wird bei Wohnungshaltung eine Fläche von 2 m² und bei Außenhaltung 3 m² pro Tier empfohlen. Ideal aber sind deutlich größere Gehege oder ganze Zimmer in denen sich die Kaninchen Tag und Nacht frei bewegen können.





Der richtige Lebensraum


Kaninchen sind sehr aufgeweckte und neugierige Tiere und sollten daher einen abwechslungsreichen Lebensraum haben. Zahlreiche Verstecke wie Höhlen, Weidenbrücken oder Röhren, die gleichzeitig auch als erhöhten Aussichtspunkt dienen, sind gute Schlaforte. Außerdem sollten Kaninchen die Möglichkeit haben, ihren natürlichen Grabinstinkt auszuleben. So genannte „Buddelkisten“ die sich mit Erde oder Sand befüllen lassen, eigenen sich gut dazu. Größere Äste (ungiftig und von ungespritzten Bäumen) können beknabbert werden und dienen zusätzlich als Beschäftigung und Stärkung der Zähne.


Optimal für Kaninchen ist eine Temperatur von 15 – 18 °C. Sind die die Tiere aber schon früh an niedrigere Temperaturen gewöhnt, ist es relativ unproblematisch sie im Winter in der Außenhaltung zu belassen. Vorausgesetzt der Käfig bietet eine vor Wind und Regen geschützte Hütte, ist gut isoliert und eingestreut.


Da Kaninchen nicht schwitzen können, sind höhere Umgebungstemperaturen problematischer. Somit ist es äußerst wichtig, dass in den Sommermonaten (bei Innen- sowie Außenhaltung) für eine Abschirmung vor direkter Sonneneinstrahlung gesorgt ist, ausreichend Wasser und besonders im Freien kühle Schattenplätze zur Verfügung stehen.




Kastration – ja oder nein?


Männliche Kaninchen sind mit 12 Wochen geschlechtsreif und sollten rechtzeitig kastriert werden, um Nachwuchs zu verhindern und ein friedliches Zusammenleben mit Artgenossen zu ermöglichen.

Auch wenn zwei Rammler zusammen aufgewachsen sind, kann es zu heftigen Rangordnungskämpfen kommen, die zu ernsthaften Verletzungen führen können.

Für ein friedliches Zusammenleben von Jungrammlern, ist eine Frühkastration im Alter von 8 – 10 Wochen anzuraten.


Auch bei Häsinnen ist eine Kastration anzuraten. Durch hormonelle Einflüsse steigt das Risiko der Tumorbildung an Gebärmutter und Gesäuges, diese können in der Lunge metastasieren und zum Tod führen. Bereits im ersten Lebensjahr kann man eine Kastration bei weiblichen Kaninchen durchführen, bei der sowohl die Eierstöcke als auch die Gebärmutter entfernt wird. Kastrierte Häsinnen sind zudem weniger aggressiv gegenüber ihren Artgenossen und Haltern.


Empfehlungen des Landesbeirats für Tierschutz Baden-Württemberg: Merkblatt zur Haltung von Kaninchen als Heimtiere

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