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Schokoladenvergiftung bei Hund und Katze - Erste Hilfe

Schokoladenvergiftung bei Hund und Katze

Tatsächlich wissen es einige Hundehalter nicht: Schokolade ist giftig für Hunde!
 Eine Aufnahme von Schokolade kann bei unseren Haustieren zu lebensbedrohlichen Vergiftungen führen. Hunde und Katzen sind wesentlich empfindlicher gegenüber den in der Schokolade enthaltenen Wirkstoffen Methylxanthinen Theobromin und Koffein.
Was für uns Menschen anregend und aufmunternd wirkt, kann für Hunde und Katzen lebensgefährlich sein.


Symptome und Sofortmaßnahmen einer Theobrominvergiftung

 

Warum ist Schokolade für Hunde und Katzen giftig?

Schokolade wird mit Kakaobohnen hergestellt. In den Kakaobohnen sind sogenannte Methylxanthine wie Theobromin und Koffein enthalten. Obwohl die Konzentration von Theobromin in Schokolade ca. drei bis zehnmal so hoch ist, wie die von Koffein, tragen beide Stoffe zu den Vergiftungserscheinungen beim Hund bei.

Die genaue Menge von Methylxanthinen in der Schokolade variiert in Abhängigkeit von der Rezeptur der Schokolade und den natürlichen Schwankungen in den Kakaobohnen, die für die Produktion der Schokolade verwendet wurden. Und natürlich gibt es auch Variationen innerhalb der verschiedenen Hersteller von Schokolade. Nun können unsere Hunde und Katzen Theobromin und Koffein deutlich schlechter verstoffwechseln im Vergleich zu Menschen.


Richtwerte zur Einschätzung gefährlicher Mengen

Die Kakaobohne enthält 1.5 bis 3 Prozent Theobromin. Der Gehalt an Theobromin in verschiedenen Produkten ist wie folgt:

  • Milchschokolade 1.5-2 mg/g, 
  • dunkle Schokolade 5-8 mg/g, 
  • Kochschokolade 14-16 mg/g, 
  • Kakaopulver 14-26 mg/g, 
  • Rohkakao 18-35 mg/g, 
  • 70%ige Schokolade 20 mg/g, 
  • 90%ige Schokolade 26 mg/g, 
  • weisse Schokolade enthält praktisch kein Theobromin.



Wie schnell treten Symptomen auf? 

Symptome einer Vergiftung können bei Hunden und Katzen schon ab ca. 15-20 mg Theobromin pro Kilogramm Körpergewicht auftreten. Die tödliche Dosis liegt Spezialisten zufolge zwischen 100 und 500 mg Theobromin pro Kilogramm Körpergewicht. Das heißt, für einen 10 kg schweren Hund kann im schlimmsten Fall schon eine halbe Tafel Schokolade mit 70 % Kakaoanteil tödlich sein.


Die Giftstoffe in der Schokolade werden innerhalb weniger Stunden im Magen-Darm-Trakt aufgenommen und im gesamten Körper verteilt.
Koffein: 1 bis 2 Stunden
Theobromin: ca. 3 bis 4 Stunden

Der Abbau erfolgt in der Leber und die Ausscheidung erfolgt über die Nieren. Die Halbwertszeit beträgt für Theobromin ca. 17,5 Stunden und für Koffein ca. 4,5 Stunden beim Hund. (Unter Halbwertszeit versteht man die Zeit nach der nur noch die Hälfte der Ausgangsmenge im Blut vorhanden ist.)


Wie wirken Theobromin und Koffeein beim Hund?

Die Wirkstoffe Theobromin und Koffein hemmen bestimmte Rezeptoren und Stoffe im Körper. Dies führt zu Aufregung, vermehrtem Urinabsatz, Herzrasen, Speicheln, Durchfall und Erbrechen. Das Auftreten dieser Symptome ist dosisabhängig.


Auf welche Symptome sollten Sie achten?

Die Anzeichen für eine Schokoladenvergiftung treten in der Regel innerhalb von 6 bis 12 Stunden nach der Verdauung auf. Meist riechen die Tiere auch sehr deutlich nach Schokolade.

Anfänglich können Sie vermehrten Durst, Erbrechen, Unruhe, Durchfall und Blähungen beobachten. Bei weiterem Fortschreiten der Vergiftung und größeren aufgenommenen Mengen von Schokolade fallen Durst, Rastlosigkeit, vermehrter Urinabsatz, Hyperaktivität, Stolpern, unklares Gangbild, Zittern und Krampfanfälle auf. Herzrasen, Herzstolpern, Hecheln, Blaufärbung der Schleimhäute, Bluthochdruck, Fieber, aber auch verlangsamter Herzschlag und niedriger Blutdruck sowie Koma können in der Folge auftreten. Ohne Behandlung kann eine Schokoladenvergiftung innerhalb von 12 bis 36 Stunden zum Tod führen.


Was macht Ihr Tierarzt?

Wenn Ihr Tier die Schokolade erst seit kurzem aufgenommen hat, verabreichen wir Ihrem Hund ein Medikament, welches Erbrechen auslöst. Somit ist die wichtigste Gefahr durch das Ausscheiden der Schokolade gebannt.
Ist die Aufnahme der Schokolade länger her, werden wir anhand der klinischen Untersuchung entscheiden, welche Therapieform notwendig ist. Sinnvollerweise wird eine Laboruntersuchung durchführen, um Veränderungen der Nierenwerte und Leberwerte festzustellen. In fortgeschrittenen Fällen nehmen wir Ihr Tier auch stationär für eine Infusion bei uns in der Praxis auf. Durch Infusionen kann das im Blutplasma vorhandene Theobromin verdünnt und seine Ausscheidung über die Nieren begünstigt werden.

 

Wichtig: Auch das Füttern kleiner Mengen Schokolade kann gefährlich sein, wenn es immer wieder passiert!

Wenn Ihr Hund immer wieder, vielleicht auch von verschiedenen Familienmitgliedern - Schokolade in kleineren Mengen bekommt, kann das zu einem lebensbedrohlichen Problem werden. Ihr Tier kann, im Gegensatz zum Menschen das giftig wirkende Theobromin der Schokolade nur sehr langsam abbauen. Kommt immer wieder neues Theobromin dazu, steigt die Konzentration im Blut immer mehr an. Eine schleichende Vergiftung droht.

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